Irrtümer in der Hundeerziehung

Hundeerziehung und Irrtümer

Heute beschäftigen wir uns mit einem Thema, welches die Gemeinschaft der Hundefreunde spalten könnte. Selbst Joker liegt da und hält sich die Pfötchen vor die großen braunen Äuglein, weil er gar nicht glauben mag, welche Ammenmärchen noch immer herumgeistern, wenn es um das Thema Hundeerziehung und das Leben mit Hunden geht. Daher ist es mir wichtig, heute einmal einige dieser Irrtümer näher zu beleuchten. Die Tage las ich einen Satz, den ich extrem passend zu diesem Thema finde: „Man kann in Hunde nichts hineinprügeln, aber vieles aus ihnen herausstreicheln.“

Wenn ihr meine Beiträge hier verfolgt habt, wird euch das ein oder andere bereits bekannt vorkommen. Es gibt jedoch heutzutage gerade in der Hundeerziehung noch so viele veraltete Methoden und „Tipps“, dass ich gar nicht oft genug über deren Unsinn schreiben kann. Und was noch besser ist, ich werde euch erklären, weshalb das Unsinn ist. Verlieren wir also keine Zeit und fangen direkt an. Hier also die für mich zehn größten Irrtümer in der Hundeerziehung:

1. Erziehungsmittel Halti

Mal ganz ehrlich, was soll das bitte bringen? Laut Hersteller oder auch einiger Trainer handelt es sich hierbei um ein Erziehungsmittel für Hunde. Aha. Totaler Quatsch sage ich da nur. Hunde wollen sich an ihrem Menschen orientieren können. Es ist für sie existenziell wichtig, dass der Mensch sie füttert und ihnen ein Dach über dem Kopf gibt. Zumindest wenn es sich um Hunde in den hiesigen Breitengraden handelt. Ich rede nicht von Straßenhunden, wo die äußeren Umstände dazu geführt haben, dass sie zu Selbstversorgern geworden sind. Diese Hunde wissen, sie brauchen den Mensch zum Überleben nicht. Es geht mir bei diesem Punkt um unsere „Alltags- und Familienhunde“. Erst vor kurzem sah ich wieder auf der Straße eine Dame mit Hund. Hund vorn weg laufend mit Halti, die Dame einen guten Meter hinterher hechtend und am Halti den Kopf ihres Hundes in ihre Richtung zerrend. Wisst ihr, wofür dieses Halti „gedacht“ ist? Es soll den Blickkontakt vom Hund zum Mensch erzwingen und dadurch das Ziehen an der Leine verhindern. Ich bin der Meinung, wenn ich meinen Hund zwingen muss, dass er mich anschaut, habe ich bereits von Grund auf einiges in der Erziehung falsch gemacht. Das Blickkontakttraining ist das erste, was ich mit meinen Kunden trainiere. Darauf baut sich alles auf. Daran orientiert sich mein Hund, da er sonst meine Körpersprache und was ich ihm damit signalisieren möchte gar nicht mitbekommen würde. Der Hund ist simpel strukturiert. Überlasse ich ihm die Führung, wird er führen. Er möchte ja schließlich überleben. Sind wir uns daher einig, dass Halti und Co. nichts in unserer Hundeerziehung verloren haben und wir unsere Hunden stattdessen positiv bestätigen, wenn sie freiwilligen Blickkontakt zu uns aufnehmen? Ja? Dankeschön!

2. Würge-, Stachel, Sprüh- und Stromhalsbänder

Stachelhalsbänder beispielsweise wurden einst für Hütehunde entworfen, welche in der Nacht beim Vieh auf der Koppel wachen und so gegen Bisse in Nacken und Kehle durch z.B. angreifende Wölfe geschützt waren. Die Stachel werden in dem Fall natürlich nach außen getragen. Der Mensch dachte sich irgendwann, hmmm, ich Fuchs, wenn ich nun das Halsband umdrehe mit den Stacheln nach innen, dann zieht mein Hund bestimmt nicht mehr und lässt auch den einen oder anderen Blödsinn bleiben. Tut ihm ja bestimmt weh. Ja, das tut es tatsächlich, dazu muss man kein großer Kenner sein. Es wird aber auch in diesem Fall kein Lerneffekt erzielt sondern nur ein Meideverhalten. Der Hund lässt gewisse Dinge bleiben, weil er sonst Schmerzen hat, erschrickt, ihm die Luft weg bleibt im Würgehalsband oder er einen Stromschlag bekommt. Gelernt hat er dadurch nichts, nur dass Herrchen oder Frauchen ihm Schmerzen zufügt, das merkt er nämlich sehr wohl. Das fördert das Vertrauen in den Menschen nicht sonderlich oder? Zudem ist auch nachgewiesen, dass im Extremfall durch das ausgeschüttete Adrenalin die Schmerzschwelle so dermaßen sinkt, dass sich manche Hunde böse verletzt oder gar erwürgt haben.

Hunde und deren Erziehung

3. Verwenden von Beschwichtigungssignalen wie wegschauen, Schnauze lecken…

Klingt auf den ersten Blick witzig, habe ich aber alles schon erlebt. Menschen die wegschauen, damit sie den Hund nicht provozieren oder sich die Lippen lecken. Da steht man daneben und denkt sich, eieiei, wo bist du denn hier gelandet? Ich meine, es ist ja schön, dass hierbei keine Gewalt angewandt und zumindest im Ansatz körpersprachlich gearbeitet wird. Aber mal ehrlich: Euer Hund weiß, dass er ein Hund ist und ihr nicht. Hunde untereinander kommunizieren so. Ihr seid nicht gleichrangig und solltet dem Hund ein Vorbild sein, an dem er sich orientieren kann. Dass das auf diese Art nicht funktioniert ist daher klar, oder? Wegschauen bringt also genauso wenig wie ein Verhalten zu ignorieren. Beides signalisiert dem Hund, es ist okay und richtig was ich tue. Herrchen schaut mich ja nicht direkt an und tut nichts dagegen.

4. Kastration gegen Problemverhalten

Eine Kastration wird kein Problemverhalten lösen und ist nur bei medizinischer Indikation durchzuführen. Punkt. Alles andere verstößt gegen das Tierschutzgesetz, §6 um genau zu sein. Das Problemverhalten wird im Nachgang immer noch vorhanden sein, wenn es richtig toll läuft, sogar noch schlimmer als vorher und euer Hund hat vielleicht zudem noch mit Fell- und Gewichtsproblemen zu kämpfen. Richtig viel erreicht, oder? Wäre auch zu leicht, schnipp schnapp, Problem gelöst. So einfach ist es aber nun mal nicht, haben wir doch bereits gelernt, dass wenn wir nicht an der Ursache des Problems arbeiten, sich dieses nicht entkoppeln und umleiten lassen wird. Soll heißen, auch nach schnipp schnapp wird dein Hund noch den Endgegner in der Nachbarschaft angehen. Eben weil du mit ihm dieses Problem nicht angegangen bist und ihm gegenüber nicht klar ausgedrückt hast, dass das nicht seine sondern deine Baustelle ist, weil es ja deine und nicht seine Nachbarschaft ist. Okay?

5. Knurren muss unterbunden werden

Kurz und knapp: Bestrafe deinen Hund fürs Knurren und er wird das nächste Mal ohne Vorwarnung gleich zubeißen. Knurren ist ein Zeichen, dass der Hund dem Menschen oder Artgleichen gibt und das soll heißen „Stopp, bis hier her. Ich möchte das nicht.“ Wird das nicht verstanden oder gar unterbunden, bleibt dem Hund gar nichts anderes übrig als sich das nächste Mal direkt zu wehren. Klingt logisch, oder? Ist es auch.

6. Die Vorgeschichte des Hundes ist wichtig fürs Training

Was soll das bringen? Aus Hundehaltersicht kann ich total verstehen, dass wir alles über die Vorgeschichte unseres Lieblings wissen wollen. Aus Trainersicht ist das völlig irrelevant, da wir am geschehenen sowieso nichts mehr ändern können. Wir müssen uns mit dem Hier und Jetzt auseinandersetzen, da der Hund auch nur im Hier und Jetzt lebt. Unser Mitleid hilft ihm nicht. Im Gegenteil, wir zeigen ihm gegenüber damit Schwäche und Unsicherheit, was wiederum unseren Hund verunsichert. Wir müssen den Auslöser des Problems finden und diesen ganz objektiv und durch Konfrontation therapieren, um im Training etwas zu erreichen.

7. Mein Hund freut sich, wenn er mit dem Schwanz wedelt…

Nein, nein und nochmals nein. Ganz viele Leute glauben aber immer noch daran. Das Thema hatte ich in einem meiner letzten Beiträge erst beleuchtet und bringe euch jetzt nochmal ein Beispiel. Sicher habt ihr schon einmal Hunde sich bitterböse ankläffen und vielleicht auch kämpfen gesehen. Sicher hat zumindest einer davon währenddessen mit der Rute gewedelt. Hat der sich gefreut? Was meint ihr? Wohl kaum. Das Wedeln drückt körpersprachlich eigentlich nur ein großes fettes Fragezeichen in einer noch größeren fetteren Denkblase über dem Kopf des Hundes aus. Wie in einem Comic, ihr wisst schon. Er zeigt ein Konfliktverhalten, der Hund ist aufgeregt, verunsichert, weiß nicht, was als nächstes geschieht. Nicht mehr und nicht weniger.

8. Der Hund darf nicht ins Bett oder auf die Couch, damit er nicht dominant wird

Auch über dieses Thema habe ich in einem der letzten Beiträge geschrieben und kann euch auch an dieser Stelle nochmal sagen: Keine Panik, euer Hund will nicht die Weltherrschaft übernehmen, nur weil er mit in eurem Bett liegt oder am Abend auf der Couch neben euch schlummert und gekrault wird. Dürft ihr euch aber nicht mehr dazusetzen oder legen, dann ist was schief gelaufen. Dann habt nämlich nicht ihr entschieden, was der Hund wann darf sondern er. Kommuniziert ihr ihm jedoch deutlich, dass er erst auf ein bestimmtes Zeichen mit auf die Couch oder in´s Bett darf, macht ihr alles richtig und könnt die Kuschelzeit zusammen genießen.

Hundeerziehung und die häufigsten Irrtümer

9. Welpenschutz

„Dem Kleinen passiert nichts, der hat noch Welpenschutz.“ Wie oft habe ich das schon gehört und ihr sicherlich auch. Wieso kommt es dann so häufig zu Beißunfällen zwischen Welpen und erwachsenen Hunden, aus denen der Welpe nicht als Sieger sondern mit einem prima Grundstein für späteres Problemverhalten hervorgeht. Er hat nämlich gelernt, dass ihr ihm aufgrund dieses Aberglaubens keine Unterstützung seid und er seine Probleme alleine klären muss. Welpenschutz als solches existiert maximal wenn überhaupt im eigenen Rudel und selbst hier muss mir erstmal einer erklären, weshalb es dann Kronismus gibt. Was das ist? Kronismus bezeichnet das Auffressen eines Jungtieres durch ein an der Aufzucht beteiligtes Elterntier. Ursachen hierfür sind beispielsweise Nahrungsmangel, Stress, Krankheit oder Abwesenheit über einen längeren Zeitraum. Noch Fragen?

10. Auf den Rücken werfen, Schnauzengriff, Nackenschütteln

Diese, genauso veralteten wie sinnlosen, Methoden der Hundeerziehung braucht nun wirklich kein Mensch mehr und ein Hund schon gar nicht. Nicht dass sie jemals Sinn gemacht hätte, erkläre ich euch kurz, weshalb der Mensch meint, dies anwenden zu müssen. Das auf den Rücken werfen, der sogenannte Alpha-Wurf soll die Überlegenheit des Agierenden und die Unterwerfung des Hundes ausdrücken. Traurig wenn man das als Hundebesitzer nötig hat. Ebenso wie der Schnauzengriff oder Nackenschütteln bedient der Agierende sich hier der Natur des Hundes im Rudel, wo eine Hundemama, die ihre quengelnden Welpen geduldig über längere Zeit ertragen hat und der es jetzt zu bunt wird, ganz vorsichtig und wirklich vorsichtig mit ihrem Maul über das Mäulchen des Welpen fährt. Der Mensch tut dies mit Gewalt, er hält das Maul des Hundes zu und drückt dabei, was dem Hund weh tut, da dieser Bereich sehr empfindlich ist. Wie schon erwähnt, euer Hund weiß, dass ihr kein Artgleicher seid und so etwas zerstört jegliches Vertrauen eures Hundes in euch. Das Nackenschütteln drückt im Tierreich übrigens eine Tötungsabsicht aus. Mehr muss ich dazu nicht sagen, oder?

Ich könnte diese Liste noch ein ganzes Stückchen weiterführen. Aber wer braucht denn nun diese Erziehungshilfen? Richtig, der Mensch. Weil er sich und das ist das schlimmste wie ich finde, auf andere Weise nicht sinnvoll mit seinem Hund auseinandersetzen kann oder möchte und daher keine Alternative sucht, die sich nicht am Rande der Tierschutzrelevanz bewegt. An ihm kann´s ja nicht liegen, muss ja der Hund sein, der das Problem hat. Und wenn es der Nachbar oder die aus der Hundegruppe auch so machen, muss es ja richtig und etwas dran sein. Ist es nicht, glaubt mir. Vertraut auf euer Bauchgefühl und wenn es sich, was ich doch hoffe, für euch komisch anfühlt wenn ihr eurem Hund auf Empfehlung Schmerzen zufügen sollt, hört bitte auf euer Gefühl, lasst es bleiben und sucht mit einem guten, kompetenten Trainer nach einer sinnvollen Alternative.

Bis zum nächsten Mal!

Liebe Grüße und Woof Woof!

Sandra und Joker

 

Anmerkung der Autorin vom 21. Juli 2017

Ihr Lieben,

was ein Beitrag an Diskussionen auslösen kann… Wahnsinn. Ich möchte an dieser Stelle nochmals ausdrücklich klarstellen, dass die Empfehlungen in meinen Artikeln allesamt auf beruflicher sowie privater Erfahrung in der Arbeit mit Hunden basieren. Ja, es sind teilweise kontroverse Aussagen, die die Hundehalter-Republik spalten. Dessen bin ich mir bewusst und trotzdem werde ich weiterhin solche Aussagen tätigen. Weil es mir eben wichtig ist, zum Nach- und vielleicht sogar zum Umdenken anzuregen. Mir ist auch wichtig, dass ihr hinterfragt, was euch im Umgang mit euren Hunden empfohlen wird. Selbstverständlich auch mich. Konsumiert nichts ungefiltert und zieht das Beste für euch und euren Hund daraus. Selbstverständlich sollte jeder Hund individuell betrachtet werden und dahingehend habe ich auch nie etwas anderes behauptet. Darauf basiert jedes Training, welches ich mit einem neuen Kunden beginne. Meine Motivation ist immer das Wohl des Hundes und dass dieser richtig und artgerecht verstanden wird.

Mit hundefreundlichen Grüßen,
Eure Sandra

 

 

Über Sandra

Hallo, ich heiße Sandra und lebe gemeinsam mit meinem Mann und meinem Hund Joker in einer kleinen, aber feinen Wohnung im schönen Sachsen. Die Begeisterung für die Themen Wohnen und Einrichten begleitet mich schon seit mehreren Jahren. Vor allem liebe ich den cleanen nordischen Wohnstil mit viel Weiß, Grau, Schwarz und ab und zu einem Klecks Farbe. Im April 2014 wurde die Idee zu meinem Blog HUNDerterlei geboren, der all meine Leidenschaften vereint: Kreativität, gutes Essen, Wohnen und Einrichten – und natürlich Hunde!

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4Kommentare

  • Petra sagt:

    Nachdem wir im Moment leider keinen Hund haben, jedoch 7 Katzen () habe ich trotzdem den Artikel gelesen. Ich habe noch immer die Hoffnung, dass wir einen Hund finden, der die Katzen nicht jagt und so vll ein Zusammenleben möglich ist.
    Wir hatten einen Hovawart und ich ging nur mit Halti Gassi. Entgegen Ihrer Beschreibung hat er mich so nicht hinterhergezogen, was er aber tat, wenn ich nur die Leine genommen habe. So konnte ich auch mit ihm Rad fahren. Ich möchte wieder einen recht großen Hund, er hat sich wunderbar in die Familie eingefügt, aber entspannt Gassi ging nur mit Halti.

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Petra,
      wir hoffen, du findest bald einen Hund der sich gut mit euren sieben Katzen versteht. Vielleicht hilft euch dabei auch dieser Beitrag: Hund und Katze aneinander gewöhnen
      Zum Thema Halti: Hier kommt es auch auf die Vergangenheit des Hundes an, wie er zuvor erzogen wurde und woran er sich gewöhnt hat. Es kann natürlich auch Hunde geben, bei denen das Halti funktioniert.
      Viele Grüße, Dein tierisch-wohnen-Team

  • Dogs@Limit sagt:

    Dieses Wissen gibt es seit 1999 bei Hundewelten!

    „Die größten Irrtümer in der Hundeerziehung“
    Gerhard Wiesmeth, Stefanie Weinrich

    Gut abgekupfert! 😉

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe/r Dogs@Limit,
      der Autor von „Hundewelten – Die größten Irrtümer in der Hundeerziehung“ war in der Tat Sandras Ausbilder. Dementsprechend gibt sie ihr in der Ausbildung erworbenes Wissen auch in ihren Beiträgen an die Leser weiter.
      Viele Grüße von deinem tierisch-wohnen-Team

  • Ramona Kabil sagt:

    Geklaut von Hundewelten!!!!
    Eindeutig! Echt traurig

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Ramona,
      tatsächlich war unsere Expertin Sandra bei Gerhard Wiesmeth in der Ausbildung und gibt ihr dort erlerntes Wissen weiter.
      Liebe Grüße von deinem tierisch-wohnen-Team

    • Ch. Mauer sagt:

      In der „Pubertät“ meines Hovis hat mir das Halti sehr geholfen. Mit unvermuteten Ausbrüchen nach rechts oder links hätte er mich oft fast zu Fall gebracht. Später lief er ohne Halti immer problemlos und vorbildlich an der Leine. Ich denke, bei einem großen, starken Hund ist das zeitweise Tragen von einem Halti sicher hilfreich und man sollte das nicht generell verteufeln. Meinen Hund und mich hat es jedenfalls stressfrei durch die Pubertät gebracht.

  • Claudia sagt:

    Hallo, im Großen und Ganzen schöne Artikel.
    Das Halti ist jedoch nicht dazu da, den Blick des Hundes zu erzwingen. So, wie das Halfter bei Pferden nicht dazu da ist, den Blickkontakt des Pferdes zu erzwingen. Das Halti ist eine vorübergehende Maßnahme, um stark ziehende bzw. abgelenkte und im Außen orientierte Hunde besser bewältigen zu können. Über die Kontrolle des Kopfes (aber nicht durch den Blickkontakt zu mir) kann ich den Hund besser kontrollieren. Und auch in brenzligen Situationen den Blickkontakt zum Rivalen unterbrechen, um gut aus der Situation wieder herauszukommen.
    Mit Gehorsam und Beziehung hat das freilich nichts zu tun. Das wird dann parallel aufgebaut. Auch durch Übungen für den freiwilligen Blickkontakt, wie Du es gut beschrieben hast. Und durch Übungen zur Leinenführigkeit. Und durch Füttern aus dem Futterbeutel für gutes Verhalten usw.
    Ich habe kürzlich mit einem 70 kg – Bernhardiner gearbeitet, der seinen Besitzer ohne Halti sonstwohin gezogen hätte. Es war anfangs eine Notfallmaßnahme.



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