Der Jagdhund

Jagdhund auf der Jagd

Sie nehmen Fährten auf, schnüffeln und buddeln nach der wilden Beute, die ihre Zweibeiner ohne Bellos Riechkünste nicht finden würden: Jagdhunde. In diesem Artikel erfahrt ihr, welche Aufgaben Jagdhunde übernehmen und welche Rassen sich besonders gut eignen. Außerdem beantworten wir die Frage, ob sich Jagdhunde auch als Familienhunde eignen und ob es allergikerfreundliche Rassen gibt.

Zu den sogenannten Gebrauchshunderassen zählen nicht nur Therapiehunde, Polizeihunde oder Rettungshunde, sondern auch die Jäger unter den Vierpfötlern: Jagdhunde. Der Freund und Helfer des professionellen oder des Hobby-Jägers. Das Klischee des Bluthundes ist längst überholt. Nach Feierabend legt Bello seinen Jagdtrieb ab und wird zum handzahmen Stubenwolf, der auch mit kleinen Kindern schmusen kann.

Auf der Jagd nach Jagdhunden: Welche Rasse eignet sich für was?

Je nach Herrchens Jagdrevier und Wuffis Einsatzgebiet von Wald, Feld bis Wasser unterscheiden sich die Jagdhunderassen. Jagdhunde werden traditionell in sechs Kategorien aufgeteilt:

  • Vorstehhund: Der vorstehende Hund zeigt dem Jäger mit einer Geste (wie ein angewinkeltes Bein) an, dass er Wild gefunden hat. Der Jäger kann sich nach erfolgtem „Zeichen“ von seinem Hund zur Schussabgabe vorbereiten.
    Anerkannte Rassen sind: Großer und kleiner Münsterländer, Irish Setter, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar, Griffon oder auch Weimaraner
  • Stöberhunde: Sie suchen in unübersichtlichem Gelände (wie Schilfgürtel an Flüssen) nach sogenanntem Hoch- oder Niederwild. Sind sie fündig geworden, fangen sie an, laut zu bellen und das Tier in Richtung Jäger zu treiben.
    Anerkannte Rassen sind: Englisch und amerikanischer Cocker Spaniel, Irish Water Spaniel, Welsh Springer Spaniel, deutscher Wachtelhund, Sussex Spaniel
  • Laufhunde (auch jagende Hunde, Meutejäger oder Bracken genannt) nehmen nicht nur die Fährte auf, sondern jagen die Beute bis zur Erschöpfung und bis vor die Flinte des Jägers.
    Anerkannte Rassen sind: Beagle, Rhodesian Ridgeback, Deutsche Bracke, Finnenbracke
  • Schweißhunde (schweißen bedeutet in der Jägersprache bluten) sind darauf spezialisiert, verletztes Wild aufzuspüren. Aufgrund ihres überragenden Geruchssinns können Schweißhunde auch bei widrigstem Wetter lädierte Tiere in mehreren Kilometers Entfernung aufspüren.
    Anerkannte Rassen sind: Hannoverscher Schweißhund, Bayerischer Gebirgsschweißhund, Basset Hound
  • Erdhunde oder Dachshunde: Diese Jagdhunde haben einen so geringen Brustumfang, dass sie Fuchs, Dachs oder Kaninchen sogar in den unterirdischen Bau folgen können.
    Anerkannte Rassen sind: Dackel, Border Terrier, Foxterrier, Parson Russell Terrier, Jack Russell Terrier
  • Apportierhunde/Retriever finden nicht nur geschossenes Federwild (Vögel), sondern bringen es dem Jäger zurück.
    Golden Retriever, Labrador Retriever, Curly Coated Retriever, Airdale

Erst mal in die Hundeschule: Wo kann ich Bello zum Jagdhund ausbilden lassen?

Ein Jagdhund muss zuverlässig und wesensstabil sein. Das lernt der Hund am besten in Einzel- oder Gruppencoachings, in Wochenend- oder Intensivkursen in der Jagdhundeschule. Ausbildungszentren sind in ganz Deutschland vertreten. Eine Komplettausbildung in der Jagdhundeschule inklusive Jagdeignungsprüfung dauert circa 9 bis 10 Wochen. Die Ausbildungsdauer bis zur Verbandsgebrauchsprüfung beträgt 10 bis 12 Wochen. Die Teilausbildung der jagdlichen Gehorsamkeit dagegen nur circa 5 Wochen. Auch Herrchen erlernt Führungspraktiken. Die Kosten variieren je nach Hundeschule und Trainingsintensität.

Jäger und Sammler auf vier Pfoten: Das kann ein Jagdhund…

Zu den Aufgaben eines ausgebildeten Jagdhundes gehören je nach Rasse:

– Das selbständige Abstöbern des Jagdreviers, Aufstöbern der Beute und je nach Jagdhunderasse Anzeigen (Vorstehhunde) oder Aufscheuchen des Wilds (Laufhunde), geschossenes Wild zu finden (Schweißhunde) oder zu apportieren (Apportierhunde)
– Dosierte Wildschärfe, das bedeutet Angriffslust oder mutiges Verhalten gegenüber dem Wild
– Schussfestigkeit (keine schreckhafte Reaktion auf Knallgeräusche)
– Verträglichkeit mit Artgenossen
– Zuverlässiger Spur- und Fährtenlaut (dieses Bellen hat einen besonderen Klang, der sich vom normalen Gebell unterscheidet)

Kinder, Kinder! Eignen sich Jagdhunde auch als Familienhunde?

Nicht, dass Bello das Baby noch mit einem kleinen Karnickel verwechselt und Herrchen die zweibeinige Beute vor die Wickelkommode legt! Horrorszenarien wie diese gehören auf die Leinwand. In der Realität sind „scharfe“ (bezeichnet die Kampfbereitschaft und Angriffslust in der Jägersprache) Jagdhunde mit einem stabilen Wesen äußerst kinderlieb und beschützen das kleinste Rudelmitglied als wäre es der eigene Welpe.

Wichtig ist laut Experten, dass Kinder den Fressplatz sowie den Rückzugsort des Hundes akzeptieren, an dem er nicht gestört werden will. Und: Der Hund sollte nicht als Spielzeug behandelt werden.

Der Labrador Retriever gilt als äußerst kinderlieber Jagdhund. Auch Parson Russell Terrier eignen sich als Jagd- und Familienhunde. Beagles sind ausgesprochene Meutehunde. Je mehr Mitglieder ihr Rudel hat, desto besser. Auch der Basset besticht als Jagdhund und gleichzeitig durch sein sanftes Wesen.

Ich bin Allergiker: Gibt es einen Jagdhund, der wenig haart?

Allergikerfreundliche Vierpfötler haben im Gegensatz zu anderen Hunderassen Haare wie Menschen, die in die Länge wachsen – und kein Fell. Das bedeutet, der saisonale Fellwechsel und der kontinuierliche Haarverlust, bei dem die allergieauslösenden Schuppen oder Speichel auf den Haaren zu Niesreaktoren werden, bleiben aus.

Allergikerhunde mit Jagdinstinkt sind: der irische Soft Coatet Wheaten Terrier, der frühere Rattenfänger Bedlington Terrier, die Kreuzung des Apportierhundes Labrador und Pudel: Labradoodle. Auch der Border Terrier und Welsh Terrier oder Irish Water Spaniel zählen zu den hypoallergenen, allergenarmen Jagdhunden.

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