
Eins schon mal vorweg: Es war gar nicht so einfach, passende Fotos zum heutigen Thema zu finden. Joker hat sich wirklich große Mühe gegeben, sich in Pose geworfen und ganz lieb geguckt. Aber das war nicht wirklich das, was ich brauchte. Heute soll es nämlich um Stressanzeichen beim Hund gehen und das ist nun mal das komplette Gegenteil von lieb gucken…hihi.
Geht es darum, dass der eigene Hund eventuell Stress hat, möchte das so mancher Hundebesitzer nicht so gerne hören. „Der ist unterfordert“, heißt es dann schnell. Oder auch „Der muss nur mal richtig ausgepowert werden.“ Soll ich euch was sagen? Das komplette Gegenteil ist der Fall.
Woran erkenne ich, dass mein Hund gestresst ist?
Zeigt euer Hund nämlich bereits gewisse klassische Anzeichen, ist er bei weitem nicht unter- sondern längst schon überfordert. Aber um welche Anzeichen geht es überhaupt? Woran erkenne ich, dass mein Hund Stress hat und vor allem was kann ich dagegen tun? Hier also ein paar Beispiele:
1. Sich kratzen und Schütteln
Eines der häufigsten Anzeichen ist, wenn euer Hund sich ohne erkennbaren Grund, und vor allem ohne gesundheitliche Ursache oder nass geworden zu sein, kratzt oder schüttelt. Beobachtet euren Hund mal und schaut, in welchen Situationen das geschieht. Könnte es eine Konfliktsituation sein, in der er nicht weiter weiß? Was kam dem Kratzen oder auch dem Schütteln zuvor?
2. Niesen und Schnaufen
Hierzu muss ich sagen, dass wir das tatsächlich bei Joker heute Abend beim Abendessen auch beobachtet haben. Joker ist ja, wie ihr vielleicht aus vorherigen Beiträgen schon wisst, ein Kindergartenkind. Morgens vor der Arbeit bringe ich ihn zu Oma und Opa und von dort wird er entweder von Herrchen oder mir wieder abgeholt. Je nachdem, wer zuerst daheim ist. Nicht weil er nicht allein bleibt. Wir möchten einfach nicht, dass er 8 Stunden oder länger daheim sich selbst überlassen ist und nur mal jemand mit ihm Gassi geht. Hunde gehören in die Familie, brauchen eine Führung und wollen sich an jemandem orientieren. Sind sie zu lange täglich allein, ist das kaum möglich. Nun aber zurück zu Joker. Süß ist er ja und wie das bei Omas, Opas und dem Enkel so ist, wird der liebe Kleine dort gerne auch mal verwöhnt. Verrät sich das Menschenkind nicht, kann das Hundekind gar nicht anders und wir merken sofort, wenn mal was schief gelaufen ist. Soll heißen: Es gab was vom Tisch… Wie er sich verraten hat? Wir saßen beim Essen, er setzte sich daneben, schaute Herrchen ununterbrochen an und begann zu schnaufen und zu niesen. Mir war natürlich sofort alles klar und ich beendete die Situation, indem ich Joker auf seinen Platz brachte, dort bestätigte und schon war’s auch wieder gut. Aber da werde ich morgen mal ein ernstes Wörtchen mit den Hundegroßeltern reden müssen, hihi…
3. Plötzliche Schuppenbildung
Liegt kein organisches Problem vor und ist zum Beispiel auch eine Futtermittelallergie auszuschließen, kann eine plötzliche Schuppenbildung auch auf Stress und Überforderung eures Hundes hindeuten. Seid ihr euch unsicher, bittet euren Tierarzt ein Blutbild anzufertigen und ggf. auch einen Allergietest durchzuführen. Hautprobleme sind ein sehr komplexes Thema und hierbei muss oftmals einiges getestet und probiert werden. Ich spreche hier aus der Erfahrung mit Joker und sage nur Schilddrüse…
4. Gähnen, Fiepen und häufiges Lecken über die Nase
Habt ihr das auch schon beobachtet, dass euer Hund in bestimmten Situationen – und damit meine ich nicht nach dem Aufwachen oder aufgrund von Müdigkeit – gähnt und dabei fiept? Oder leckt er sich öfter ohne erkennbaren Grund über die Nase? Daran merkt ihr sehr deutlich, dass eurem Hund die Situation zu viel wird und seine Aufregung und damit sein Stresslevel steigen. Manche Hunde heulen auch, beginnen zu jaulen oder hektisch zu bellen, um den Stress abzubauen. All das sind Anzeichen, die auf Überforderung hindeuten. Man muss nur aufmerksam hinschauen und immer eventuelle körperliche Ursachen ausschließen können.
5. Ständiges Hin- und Herlaufen, stereotypische Handlungen
Hierunter sind zum Beispiel das sicher bekannte Rute- und Schattenjagen, das Totschütteln von Spielzeug oder auch Dauerbellen zu zählen. Im Grunde handelt es sich hierbei um unflexible, immer gleich aussehende Bewegungen, die ohne ersichtlichen Zweck ausgeführt werden und dies ist ein deutliches Anzeichen für Stress und Konflikte.
All das sind Beispiele für eine kurzfristige Überforderung euers Hundes. Hält der Stress schon eine längere Zeit an, bemerkt ihr das nach außen vor allem an einem starken Eigengeruch. Oftmals wird das als „hundetypischer“ Geruch angesehen und abgetan. Auch hier muss ich wieder sagen, sind organische Ursachen ausgeschlossen und ist auch das Gebiss eures Hundes okay, ist dieser Geruch alles andere als normal. Oftmals verlieren Hunde, die unter dauerhaftem Stress stehen, auch das ganze Jahr über Fell oder wirken trotz guter Ernährung ausgezehrt.
So hilfst du deinem Hund
Jetzt fragt ich euch bestimmt „Aber was soll ich denn jetzt tun, wenn ich Anzeichen für Stress bei meinem Hund bemerke?“ Wichtig ist zu allererst, dies nicht zu ignorieren, sondern euren Hund aus dieser Situation herauszuholen und eine Alternative zu seinem Verhalten zu bieten. Was hat die Stresssituation ausgelöst? Findet zunächst die Ursache und arbeitet wie in den schon erwähnten Tipps der vorherigen Beiträge mit dem Futter eures Hundes. Bestätigt damit zunächst erstmal jedes Alternativverhalten, das er anstatt des Gezeigten anbietet. Im Übrigen: Nimmt euer Hund in bestimmten Situationen, zum Beispiel beim Training an der Straße, kein Futter an, ist das Stresslevel in dem Moment zu hoch. Geht dann im Training einfach wieder einen Schritt zurück und beobachtet die Reaktion eures Vierbeiners. Ist er wieder bereit, bei euch und bestätigt sich am Futter, könnt ihr das Training fortführen. Motiviert ihn, indem ihr immer an seiner Seite bleibt und ihm durch das Führen an der Leine Sicherheit bietet.
Seid ihr euch unsicher, scheut euch nicht und zieht einen professionellen Trainer zu Rate, der mit euch daheim, oder in der Umgebung wo das Problem auftritt, trainiert. Joker ist jedenfalls der Meinung, er hat üüüüberhaupt kein Problem und auch gaaaar keinen Stress. Nur Appetit hätte er gehabt, weil das Putenchili aber auch zu gut gerochen hat. Herrchen hat aber im Gegensatz zu Opa nichts rausgerückt und da wäre er kurzzeitig mal etwas aufgeregt gewesen und musste deswegen niesen. Na denn, hihi…
Bis zum nächsten Mal!
Liebe Grüße und Woof Woof!
Sandra und Joker
Über Sandra
Hallo, ich heiße Sandra und lebe gemeinsam mit meinem Mann und meinem Hund Joker in einer kleinen, aber feinen Wohnung im schönen Sachsen. Die Begeisterung für die Themen Wohnen und Einrichten begleitet mich schon seit mehreren Jahren. Vor allem liebe ich den cleanen nordischen Wohnstil mit viel Weiß, Grau, Schwarz und ab und zu einem Klecks Farbe. Im April 2014 wurde die Idee zu meinem Blog HUNDerterlei geboren, der all meine Leidenschaften vereint: Kreativität, gutes Essen, Wohnen und Einrichten – und natürlich Hunde!