Warum heulen Hunde?

Hunde heulen

Kopf in den Nacken – und los geht das Jaulkonzert. Fast jeder Hundebesitzer kennt das Prozedere. Doch warum heulen Hunde eigentlich genau?

Nur Wölfe heulen? Ein weit verbreiteter Irrglaube. Auch viele der Ahnen des einstigen Stammhalters recken zumindest hin und wieder ihren Kopf weit in die Luft und legen los mit einem wahrlich schaurig klingenden Heulkonzert. Potenzielle Gründe hierfür gibt es viele: Während die einen den Ursprung in der nordischen Mythologie sehen – Wolf Skalli ruft mit seinem Heulen die Sonne, sein Zwillingsbruder Hati den Mond –, haben Experten verschiedene Theorien, warum auch Bello und Wauzi mitunter heulen wie ein Wolf:

Genetisch bedingtes Heulen

Die Kommunikation von Wölfen untereinander besteht aus Bellen und Knurren, Winseln und Heulen. Und da auch unsere liebsten Fellnasen bekanntlich von Wölfen abstammen, ist das Verhalten der meisten „Heuler“ schlicht und ergreifend genetisch bedingt. Die Gründe, warum dein bester Freund in regelmäßige oder zumindest gelegentliche Heularien ausbricht, sind daher in diesem Fall die gleichen wie beim Wolf: Beide heulen, um ihr Rudel (also: dich) vor einer drohenden Gefahr zu warnen oder mithilfe des Heulens andere Rudelmitglieder zusammenzutrommeln, äh, -heulen. Übersetzt bedeutet das: Besteht keine aktuelle Gefahr, teilt dir dein Hund dadurch nur mit, wo er sich gerade befindet, damit du als Rudelführer weißt, wo er steckt.

Territorialheulen

Was häufig auf uns Menschen zutrifft, ist auch den meisten Hunden nicht fremd: Kaum fängt einer mit dem Heulen an, stimmen alle anderen Familienmitglieder des hundischen Rudels mit ein. Doch der Gruppenzwang hat durchaus etwas Positives: Frei nach dem Motto „Wer mitmacht, gehört dazu“ stärkt es den sozialen Zusammenhalt der Hunde untereinander. Allerding hat das gemeinschaftliche Heulkonzert auch noch einen anderen Zweck – nämlich schlicht und ergreifend die Signalisierung von Macht. Ein Phänomen, das Herrchen und Frauchen häufig beobachten können, wenn fremde Hunde am Haus vorbeilaufen und der Liebling plötzlich wie aus heiterem Himmel losheult um zu signalisieren: „Hier wohne ich. Hier bin ich der Boss!“.

Angst-/Stressheulen

Herrchen oder Frauchen ist weg – und schon geht das Konzert los? Leider keine Seltenheit. Hunde sind soziale Lebewesen und für ein Leben in der Herde gemacht. Ist das Rudel – das können auch Zweibeiner sein – nicht mehr da, fühlt sich die Fellnase einsam oder sogar gestresst. Durch das Heulen versuchen sie, eine Verbindung mit ihren Rudelmitgliedern aufzubauen. Allerdings: Sofort auf das Heulen des geliebten Vierbeiners zu reagieren ist leider genauso falsch wie komplettes Ignorieren. Leidet dein Hund unter Trennungsangst solltest du am besten einen Hundetherapeuten aufsuchen. Mithilfe eines speziellen Trainings lernt deine Fellnase, dass Alleinsein nichts Schlimmes ist und dass das geliebte Rudel stets wieder zurückkommt.

Heulen bei Sirenen und Martinshörnern

Kaum startet eine Sirene ihre Warntöne, wirft auch deine Fellnase den Kopf in den Nacken und stimmt mit ein ins Heulkonzert? Gleiches passiert, wenn Notarzt-, Feuerwehr- oder Polizeiauto mit eingeschaltetem Einsatzhorn vorbeirasen? Keine Sorge, das Verhalten deines Lieblings ist nicht außergewöhnlich. Und dass dein Hund leidet, kann auch ausgeschlossen werden. Vielmehr ist dieses Kontaktheulen ein über Generationen hinweg vererbter innerer Instinkt, um Zugehörigkeit auszudrücken: Für deinen Hund klingen die ausgesendeten Frequenzen nicht nach Sirene, sondern nach anderem Hund. Wie beim Territorialheulen gilt auch hier: Wer mitheult, gehört dazu. Für deinen Hund sind diese Frequenzen also unterm Strich positive Laute.

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2Kommentare

  • Rudolf Paschek sagt:

    Habe mir einen ULTASCHALL LUFTBEFEUCHTER gekauft. Ist das für den Hund schlecht oder kein Problem. ?

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Lieber Rudolf,

      der Ultraschall kann für deinen Hund unangenehm sein, daher empfehlen wir einen alternativen Luftbefeuchter zu kaufen, der ohne Ultraschall auskommt.

      Viele Grüße
      dein tierisch wohnen-Team

  • BEA MESSERLI sagt:

    UNSER HUND MACHT ES SEIT 6.MONATEN,UND NUR IN DER NACHT WEN WIER INS BETT GEHEN,ER HECHELT UND HEULT UND KRATZT AM TEPICHEN AN TÜREN ECT.ES GIBT NICHTS NEUES BEI UNS WIR LEBEN SCHON SEIT 12.JAHREN IM SELBEN HAUSHALT.

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Bea,

      das kann ein Anzeichen dafür sein, dass er sein Geschäft erledigen muss. Denkt deshalb immer vor dem Schlafen gehen daran, ihn noch einmal raus zu lassen.
      Leider ist es schwierig, eine Fremddiagnose durchzuführen und deshalb empfehlen wir dir, ihn einmal bei einem Tierarzt durchchecken zu lassen. Der Tierarzt kennt vielleicht eine Lösung für das Problem und kann dich beraten.

      Dein tierisch wohnen Team



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