Der richtige Umgang mit einer ängstlichen Katze

Umgang mit einer ängstlichen Katze

Als Traumkatze stellen wir uns wohl eine süße, knuffige Katze vor, die anhänglich ist, gerne kuschelt, sich streicheln lässt und sich sozial gegenüber Menschen und Artgenossen verhält. Sie frisst ordentlich, trinkt genug, spielt super gerne und benutzt artig und sauber das Katzenklo. Ja, diese Katzen gibt es – und nicht gerade wenige. Aber was, wenn man eine Katze bei sich aufnimmt, die nichts von all dem tut? Was ist, wenn ich eine Katze bei mir zuhause habe, die sich nur verkriecht und unsauber ist? Vor zwei Jahren habe ich eine extreme Angstkatze bei mir aufgenommen und möchte euch berichten, wie aus einer scheuen Katze ein wahres Zuckerstück werden kann.

Ängstliche Katzen wachsen meist ohne menschlichen Kontakt auf. Sie werden auf der Straße geboren und haben vielleicht auch schon viele Jahre als Straßenkatze verbracht und sich durchschlagen müssen. Sie sind nicht richtig sozialisiert und haben oft viele negative Erfahrungen gemacht, die sie geprägt haben. Irgendwann wird diese Katze von tierlieben Menschen entdeckt, aufgesammelt, ins Tierheim oder zu einer Tierschutzorganisation gebracht oder bei Katzenfreunden untergebracht.

Eine ängstliche Katze zieht sich zurück

Eine scheue Katze, die nicht an Menschen, deren Gerüche und Geräusche gewöhnt ist, wird sich sofort zurückziehen. Sie sucht nach einem geeigneten Versteck, wo ihr erst einmal niemand zu nahe kommen kann. Meist sucht sie sich ein Versteck unter dem Sofa oder hinter einem Regal.

Mein Tipp: Schafft der Katze Rückzugsorte und lasst sie in ihrem Versteck hausen, so lange sie möchte. Bedrängt die Katze nicht, scheucht sie nicht hervor oder schreit sie an. Hier fühlt sie sich gerade am sichersten und muss sich erst einmal akklimatisieren und sich an die neue Umgebung und die Geräusche gewöhnen.

Meine Erfahrung: Mein italienisches Straßenkätzchen Mammina hat ganze drei Monate hinter dem Sofa gelebt. Man hat ihre Angst tatsächlich riechen können. Ich habe sie gelassen und einfach so lange gewartet, bis sie von alleine hervor kam. Das erfordert wirklich wahnsinnig viel Geduld, ist aber absolut wichtig. Ich habe Mammina erst nach einigen Tagen das erste Mal richtig gesehen –das war ein toller Moment.

Eine ängstliche Katze macht oft nicht ins Katzenklo

Es kommt oft vor, dass sich ängstliche Katzen nicht trauen auf das Katzenklo zu gehen. Ganz einfach aus dem Grund, weil sie sich nicht aus ihrem Versteck heraus trauen oder sogar kein Katzenklo kennen. Also suchen sie sich etwas, dass sie in der Wohnung als Katzenklo verwenden können – oft sind das kuschelige Decken oder das Sofa.

Mein Tipp: Schimpft nicht mit der Katze, wenn sie nicht auf Anhieb in das Katzenklo macht. Stellt am besten zwei auf, so hat sie die Wahl und kann sich für das ihr angenehmere stille Örtchen entscheiden. Oft hilft es auch, die Katzenklos dort hinzustellen, wo sie sich zuvor erleichtert hat. Wenn es das Sofa war, dann stellt die Katzentoilette doch einfach mal auf die Couch. Oft reicht schon eine Nacht, bis die Katze verstanden hat, dass sie sich auf der körnigen Katzenstreu erleichtern sollte.

Meine Erfahrung: Mammina hat sich anfangs nicht getraut auf Katzentoilette zu gehen, wenn jemand mit im Raum war. Sie hat jedoch mit leisem Maunzen vorher angekündigt, dass sie einmal muss. Seid so lieb und gönnt der Katze etwas Privatsphäre und verlasst den Raum. Nach etwa zwei Wochen war das Katzenklo völlig akzeptiert. Bis dahin Putzlappen rausholen und Nase zu.

Eine ängstliche Katze weiß nicht was Spielen ist

Eine scheue Katze hat wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben einen Kratzbaum, einen Softball oder eine Spielangel gesehen. Sie weiß einfach nicht was spielen ist und wird anfangs wohl etwas verwirrt drein schauen. Oberste Priorität hat hier wieder die Katze: will sie nicht spielen, dann drängt sie nicht.

Mein Tipp: Ein Kratzbaum, ein Bällchen und vielleicht etwas Schnur reichen für den Anfang. Lasst die Schnur in der Nähe ihres Verstecks ein bisschen hin und her gleiten, so dass sie die Katze sieht. Mit etwas Glück wird so der Jagdtrieb der Katze geweckt, der oft größer ist, als die Angst. So gewöhnt sich die Katze an das Spielen.

Meine Erfahrung: Anfangs werden die ängstlichen Katzen nur nachts aus ihrem Versteck kriechen, wenn sie niemanden mehr hören. Lasst ein paar Spielsachen auf dem Boden liegen, am nächsten Tag könnt ihr dann sehen, ob das Samtpfötchen vielleicht doch an dem Ball interessiert war. Ich konnte so erkennen, dass sich Mammina nachts viel im Raum aufgehalten hat und auch gespielt hat. Außerdem stärkt eine positive Spielerfahrung mit dem Menschen das Vertrauen der Katze zu ihrem Halter und somit das Selbstvertrauen.

Eine ängstliche Katze frisst nur alleine

Es kann gut sein, dass eine scheue Katze anfangs nur alleine im Dunkeln isst. Stellt ihr immer etwas frisches Wasser und zu regelmäßigen Zeiten Futter hin. Die Katze wird es zu sich nehmen, wenn sie sich am sichersten fühlt.

Mein Tipp: Versorgt die Katze morgens und abends mit Futter und verlasst danach den Raum – so traut sie sich vielleicht an ihr Essen. Außerdem könnt ihr sie, wenn sie irgendwann mit euch spielt, mit ein paar Leckerlis versorgen. So merkt sie, dass sie keine Angst vor euch haben muss und verbindet auch das Spielen gleich mit etwas Positiven.

Meine Erfahrung: Mammina hat die ersten Wochen nur nachts gegessen, also macht euch nicht verrückt, wenn sie tagsüber kaum frisst, das holt die Katze alles nachts nach. Hat sie genug positive Erfahrungen bei euch gesammelt, wird sie sich irgendwann auch tagsüber an ihr Futter trauen.

Umgang mit einer ängstlichen Katze Tipps

Die wichtigsten Dos und Don’ts im Umgang mit einer ängstlichen Katzen

Do

  • Sprecht ruhig mit der Katze und gewöhnt sie an eure Stimme
  • Blickt euch die Katze an, zwinkert ihr einmal zu. Katzen die sich mögen zwinkern sich zu wenn alles in Ordnung ist
  • Versucht den Jagdinstinkt der Katze beim Spielen zu wecken
  • Freigang zur richtigen Zeit trägt oft dazu bei, dass sich die Katze nicht von euch eingesperrt fühlt
    Katzenerfahrung ist im Umgang mit einer ängstlichen Katze klar im Vorteil. Ihr könnt jedoch auch zusammen wachsen

Don’t

  • Die Katze darf niemals zu etwas gedrängt werden. Sie selbst bestimmt ihr Tempo und wird es euch irgendwann einmal danken
  • Niemals vor der Katze laut werden: Schreie oder lautes Türknallen verschrecken die Katze noch mehr und können jeden Fortschritt wieder zunichtemachen
  • Richtet niemals das Näschen der Katze in ihr Geschäft, wenn sie daneben macht: Die Katze versteht nicht was du ihr damit sagen willst und wird noch unsicherer
  • Auch wenn es schade ist, aber kleine, wilde Kinder sind ängstlichen Katzen nicht geheuer. Deshalb solltet ihr eine scheue Katze nur aufnehmen, wenn ihr ihr ein ruhiges Zuhause bieten könnt

Aus eigener Erfahrung kann ich euch nur sagen, dass Geduld der Schlüssel zum Herzen eurer ängstlichen Katze ist. Meine Mammina hat drei Monate unter dem Sofa gelebt, nach einem kleinen Fortschritt folgte oft ein Rückschritt. Lasst euch nicht entmutigen, glaubt an eure Katze. Heute ist Mammina immer noch ängstlich, wenn uns fremde Menschen besuchen, aber ansonsten hat sie sich zu einer liebevollen und verschmusten Schoßkatze entwickelt, die mir gegenüber unheimlich anhänglich ist, ihre Streicheleinheiten einfordert und auf meinem Bauch schläft. Anfangs hätte ich nie gedacht, dass das je möglich wäre, aber wir haben es geschafft und das fühlt sich einfach nur toll an!

Natürlich gibt es im Umgang mit ängstlichen Katzen kein Patentrezept, manche werden uns vielleicht nie an sich heran lassen, aber mit diesen Tipps ist es immerhin möglich und auf jeden Fall einen (ausdauernden) Versuch wert.

Über Annika

Annika lebt mit ihren drei Katzen in München. Sie hat eine Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin für Katzen gemacht und berichtet auf ihrem Blog Stilliebe vom Zusammenleben mit ihren Samtpfötchen und vielen anderen schönen Dingen des Lebens.

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13Kommentare

  • Nadine sagt:

    Diesen Artikel zu lesen macht mir Hoffnung. Wir haben vor ca. drei Monaten zwei Katzen aus der Auffangstation geholt. Toni war drei Jahre da und galt als „Ladenhüter“ eben weil er so scheu ist. Hier versteckt er sich auch die meiste Zeit unter dem Bett. In den letzten Tagen kommt er öfter mal raus und bis auf einen Meter darf ich mich ihm nähern. Gespielt haben wir auch schon. Ich hoffe sehr, dass er sich hier irgendwann zu Hause fühlen wird. Man weiß ja auch nie, was so Tiere durch Menschenhand erfahren haben. Vielen Dank für das Teilen Ihrer Erfahrung

  • Nehluka sagt:

    Guten Tag.
    Ich habe seit über 20 Jahren Katzen. Bis auf die erste waren es immer ausgestossene / gerettet Katzen die ich übernommen habe. Hatte nie Probleme auch bei Zusammenführungen nicht. Eine ist jedoch so scheu das sie bei geringster Unruhe drinnen oder draussen sich gleich versteckt. Hat auch die Tendenz zu Stressstruviten….Fressen nur in der Nacht. Komischerweise vertraut sie mir doch soweit das sie aus meiner Hand frisst, sich Nachts meldet wenn sie noch mehr Futter möchte, kommt wenn ich “Milch“ rufe. Aber anfassen-streicheln: da wird sie steiff wie ein Brett. Wenn sie beim Kater liegt akzeptiert sie es doch mal wenn ich sie streichle, oder wenn sie hinter dem Vorhang liegt und mich nicht direkt sieht. In diesen beiden Situationen kam es sogar vor das sie anfing zu schnurren und sich entspannte und mir erlaubte ihren Bauch zustreicheln. In der tierärztlichen Kartei steht “hoch agressiv“. Sagte denen das sie eine sehr scheue und ängstliche Katze ist die keine Zähne hat und dementsprechend mit den Krallen sich wehrt. Felliway-Zylkene etc nützen nichts. Spielen mit Mensch findet sie ebenfalls nicht toll. Ich kann damit leben das sie keine Interaktion mit Menschen haben möchte, doch würde ich es für sie schön finden wenn sie lernen könnte Menschen zu vertrauen. Sie kam im Alter von ca 3-4 Monaten zu mir und lebt jetzt seit über 6 Jahren bei mir. Ist ihr zuhelfen??????

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Nehluka,

      wichtig ist, dass du deine Miezi respektierst und zu nichts drängst.
      Wenn deine Katze sich streicheln lässt, kannst du ihr auch mal ein Leckerli geben – so behält sie die Erfahrung noch besser in guter Erinnerung.
      Weitere Tipps, wie die du die Bindung zu deiner Katze stärken kannst, findest du auch in diesem Artikel.

      Habe Geduld mit deinem Kätzchen – das ist der Schlüssel zum Erfolg.
      Dein tierisch wohnen Team

  • Beatrice sagt:

    Guten Tag
    Ich lebe zurzeit in Spanien und habe bei uns vor dem Container 4 ca.6-7 monatige Katzen gefunden. Ich könnte alle zu mir in den Garten locken und 3 davon wahren sehr anhänglich richtige schmuse Katzen, doch eine ist sehr schüchtern. Die 3 Pflegeleichten konnte ich abgeben an eine Tierhilorganisation die vermitteln Katzen nach Deutschland. Da die eine sehr schüchtern ist habe ich sie behalten, leider bin ich in diesem Haus in Miete für ein Jahr und dann werde ich umziehen wer weiss wohin. Das Problem ist die schüchterne Katze sie geht im Haus schlaffen, das Futter gebe ich draussen, da ich einfach nicht näher als ca. einen Meter zu ihr kann dann rennt sie davon. Zum Impfen und Kastrieren mussten wir sie einfangen mit der Katzenfalle jetzt sollte sie ein zweites Mal geimpft werden aber ich will sie nicht nochmals stressen was meinen Sie krieg ich das hin innerhalb eines Jahres den kleinen zu streicheln alle Tips wende ich an habe sie jetzt ca 5 Wochen aber sie lässt mich einfach nicht in die Nähe. Vielleicht haben sie mir noch ein Tipp was ich noch machen könnte.

    Gruss Beatrice

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Beatrice,

      versuche weiterhin geduldig mit der Katze zu üben und gebe ihr noch etwas Zeit um Vertrauen zu fassen. Falls sich in naher Zukunft kein Erfolg einstellt, empfehlen wir dir einen Termin mit einem Tierpsychologen.

      Dein tierisch wohnen Team

  • Alexandra sagt:

    Hallo,

    wir haben mit unserem ca ein Jahre alten Kater ähnliche Erfahrungen gemacht. Ewigkeiten unterm Schrank, 4 Tage sogar ohne erkennbare Futteraufnahme. Inzwischen lässt er sich streicheln und frisst auch super im Wohnzimmer, aber in allen anderen Räumen ist er noch total scheu. Und mit dem Freigang wissen wir nicht so recht. Wir haben es mal probiert und er kommt auch zurück, ist dabei aber wieder total scheu und rennt bei der kleinsten Bewegung oder Geräuschen wieder hinaus. Sollten wir noch warten, bis er uns mehr vertraut? Wie bekommen wir Ihn dazu zu verstehen, dass wir die Tür ‚bedienen‘? Die ganze Zeit auflassen ist ja keine Lösung.

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Alexandra,

      das Wohnzimmer ist derzeit der einzige Raum in dem sich euer Kater wohlfühlt. Eröffnet ihm nun nach und nach die restlichen Räume, damit er sich auch an diese gewöhnen kann. Stellt dafür einfach mal das Futter so lange in einen anderen Raum, bis er sich daran gewöhnt hat. Habt Geduld bei der Eingewöhnung und stresst ihn nicht. Sobald er sich dann in jedem Raum freiwillig und ohne Scheu aufhält, könnt ihr in an den Freigang gewöhnen. Dazu haben wir auch einen Artikel, den du dir hier durchlesen kannst.

      Dein tierisch wohnen Team

  • Jeanine sagt:

    Haool,
    Ich habe seit einer Woche einen ängstlichen Kater, den eine Freundin aus einer Messie -Wohnung gerettet hat.
    Wir halten ihn derzeit in 2 Räumen mit vielen Rückzugsmöglichkeiten.
    Er wagt sich dzd nur ca einen Mater an mich heran und hält sich sonst versteckt, zeigt aber großes Interesse an unseren 3 anderen, zutraulichen Katzen, wenn diese an die Tür kommen.
    Ist es ratsam, ihn jetzt schon zu den anderen Samtpfoten in den gesamten Wohnbereich rauszulassen? Oder soll ich warten, bis er die Scheu vor uns Menschen verleirt?
    eine Freundin, die sich gut mit Katzen auskennt, meint, dann wird er sich vielleicht nie von uns anfassen lassen.

    lg
    Jeanine

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Hallo Jeanine,

      es ist erst einmal ein sehr gutes Zeichen, dass er sich für die anderen Katzen schon interessiert.
      Gib ihm ruhig noch etwas Zeit, sich an euch zu gewöhnen. Setze dich zum Beispiel einfach in den Raum, in dem er sich aufhält, ohne auf ihn zuzugehen. Lass ihn auf dich zukommen und zeige ihm so, dass du ihn zu nichts drängen möchtest. So lernt er, dass du keine Bedrohung darstellst und wahrscheinlich packt ihn dann die Neugier, auf dich zuzugehen.

      Dein tierisch wohnen Team

  • Kristin sagt:

    Hallo. Wir haben seit drei Tagen eine scheue Katze. Sie war heimatlos und wurde durch eine Katzenschutzorganisation eingefangen und behandelt. Wir hatten schon immer Streuner und Findelkatzen, aber diese ist besonders ängstlich. Seit ihrer Ankunft kauert sie unterm Bett. Essen und Trinken erfolgen augenscheinlich nicht. Es riecht schon unangenehm in ihrem Zimmer, sie wird sich nicht auf das Katzenklo trauen. Ich weiß, ich muss Geduld haben. Das ist nicht das Problem, ich mache mir Sorgen das sie ggf. dehydriert.

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Hallo Kristin,

      wenn eine Katze über einen längeren Zeitraum keine Nahrung und keine Flüssigkeit zu sich nimmt, dann ist die Gefahr hoch, dass sie dehydriert. Wir empfehlen dir, mit eurer Katze einen Tierarzt aufzusuchen.

      Dein tierisch wohnen Team

  • Stephanie sagt:

    Hallo, wir haben seit 6 Tagen 2 sehr scheue einjährige Katzen aus einer Katzenhilfsorganisation. Da unser Haus sehr verwinkelt ist, wurde uns empfohlen sie vorerst nur in einem Zimmer zu lassen. Sie haben ein tolles Versteck hinter der Couch gefunden und wir haben nun „unsichtbare“ Katzen. Zwar fressen und trinken sie und gehen auch zuverlässig aufs Klo, aber spielen wollen sie nicht mit uns, gescheige denn sich uns zeigen. Die nächtliche Cat-Cam zeigt uns 2 total aufgeweckte verspielte Katzen, aber sobald wir den Raum betreten, sind sie wieder unsichtbar. Stundenlang halten wir uns in dem Raum auf und reden mit ihnen oder lesen ein Buch. Ohne Erfolg. Wie lange dauert es denn ungefähr bis wir die beiden zumindest mal live sehen? Bringt es etwas mal in dem Zimmer schlafen oder sollten wir wirklich Pheromone kaufen? Ich dachte, wir sind geduldig …

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Hallo Stephanie,

      leider ist es genau so, wie es in unserem Artikel steht: Geduld ist der Schlüssel zum Herzen von ängstlichen Katzen. Es kann tatsächlich noch einige Wochen dauern, bis sich die beiden auch tagsüber aus ihrem Versteck trauen. Deswegen müsst ihr nun leider darauf vertrauen, dass sich die beiden mehr und mehr an eure Stimmen und den Geruch der neuen Umgebung gewöhnen.

      Ihr habt auch alles richtig gemacht und könnt gerne (mit ganz viel Geduld) so weitermachen.

      Dein tierisch wohnen Team

  • Katrin Mattauch sagt:

    Hallo, Eure Tipps sind sehr wertvoll, aber wie soll ich mit einer Katze zum
    Tierarzt gehen, wenn sie sich nicht anfassen lässt? Habe meinen Kater von einer Frau übernommen, die ins Heim musste. Karli frisst nur Futter mit Lachs von Winston, es wurde mit gegeben. Nun habe ich dieses und ein anderes Futter hingestellt, ich wechsele es jeden Tag aus, wird aber nicht mal probiert. Auch keine Leckerlis, das Klo benutzt er, tagsüber versteckt er sich, nachts läuft etwas rum.

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Katrin,

      aus der Ferne ist es für uns leider sehr schwer, die Situation zu beurteilen.
      Wenn dein Kater noch nicht lange bei euch ist, braucht es Zeit, bis er sich an euch gewöhnt hat.
      Das kann mehrere Wochen dauern. Wenn du allerdings das Gefühl hast, dass es ihm gesundheitlich nicht gut geht, ist ein Besuch beim Tierarzt unausweichlich. Es gibt auch mobile Tierärzte, die zu einem nach Hause kommen. Frag am besten mal bei deinem Tierarzt nach Tipps, wie du in eurer Situation am Besten vorgehen kannst oder kontaktiere einen Katzenpsychologen.

      Dein tierisch wohnen Team

  • Daniela sagt:

    Hallo,
    ich bin mit Katzen aufgewachsen und meine beiden letzten Katzen wurden 17 und 19 Jahre alt. Eigentlich hatte ich mich entschieden keine Katze mehr zu „adoptieren“ zumal wir auch noch einen Beagle zuhause haben. Jetzt bin ich seit knapp 5 Monaten Katzenmama einer ca. 1jährigen Katze aus einer Auffangstation, die mit Menschen noch nie in Berührung kam und kann den Bericht von Annika nur bestätigen. Sie hat sich 3 Monate unter einem Sessel versteckt und kam nur nachts zum fressen und trinken raus. Die Katzentoilette, die ich in die Nähe ihres Verstecks stellte, hat sie sofort angenommen (und hat trotzdem hin und wieder auf unserem Sofa ihr kleines Geschäft verrichtet – entweder eine reine Protestaktion oder eben auch „Stresspinkeln“). Auch die Kratzwippe wurde auf Anhieb akzeptiert. Oft habe ich mich in die Nähe ihres Verstecks gesetzt und ihr was aus einem Buch vorgelesen, damit sie sich an meine Stimme gewöhnt und ihr dort wo ich saß auch mal ein Leckerlie hinterlassen. Versuche sie zum spielen zu animieren waren zwecklos. Nur Nachts, wenn alles ruhig war, kam sie zum spielen raus (ich musste am nächsten Tag das Spielzeug suchen). Irgendwann ging sie auch tagsüber auf Erkundungstour, sobald sie mich jedoch gesehen hat wurde gefaucht und sie verschwand wieder unter dem Sessel. Nach ca. 3 Monaten fing sie an mit unserem Beagle, der ein Herz und eine Seele ist, Freundschaft zu schließen und sie tauchte abends immer öfter in der Türöffnung zu unserem Wohnzimmer auf um uns zu beobachten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich das Fell teilweise regelrecht weggeleckt und sie hatte viele kahle, rosa Stellen an ihrem viel zu schmalen Körper und mir blutete das Herz. Irgendwann sprang sie zu uns auf das Sofa – weit entfernt wo wir saßen – um uns etwas näher in Augenschein zu nehmen. Wir haben uns vor lauter Angst nicht getraut auch nur einen Finger zu bewegen, damit sie ja nicht wieder die Flucht ergreift. Dann ein Rückschritt – wieder hat sie sich unter dem Sessel verkrochen, tagelang war von ihr nichts zu sehen. Dann der 1. Durchbruch: Wenn ich in der Küche ihr Futter ins Schälchen fülle rufe und locke ich sie immer mit meiner Stimme. Als ich das Schälchen mit Futter abstellen wollte, stand sie plötzlich neben mir und rieb ganz kurz ihr Köpfchen an meiner Hand mit dem Schälchen. Was für ein Glücksgefühl! Ein paar Tage später durfte ich, wenn sie an ihrem Futterschälchen saß, vorsichtig und behutsam über ihren Rücken streicheln. Jetzt nach ca. 5 Monaten ist sie eine schrecklich verschmuste Katze mit glänzendem Fell ohne kahle Stellen und nicht mehr so mager. Fordert lautstark ihr Futter oder animiert mich zum spielen und schmusen. Fremden gegenüber ist sie nach wie vor scheu und auch kommt sie (noch) nicht auf meinen Schoß. Jedoch bin ich weiter geduldig und im Umgang mit ihr nach wie vor sehr behutsam und glaube ganz fest daran, dass nach weiteren 5 Monaten auch weitere Erfolge zu verzeichnen sind. Es gab und gibt wahrscheinlich auch immer wieder Rückschritte, ich gebe jedoch nie die Hoffnung auf ihr ein schönes und sicheres Zuhause zu schenken, in dem sie sich rundherum wohl fühlt.

  • Petra sagt:

    Hallo.
    Ich brauche dringend Hilfe.
    Seit Freitag Abend bin ich eine Katzen-Oma.
    Bei mir ist ein 13 jähriger Katzen-Opa eingezogen, dessen Frauchen gestorben ist und ich nichts weiter weiß, dass er verstört und sehr scheu ist. Ist verständlich und für mich auch kein Problem. Er kann sich die Zeit nehmen, die er braucht.
    Mein Problem ist, dass er nicht frisst und auch nicht trinkt. Er hat auch noch nichts abgesetzt. Er sitzt in der hintersten Ecke unter meinem Bett und rührt sich nicht.
    Auch anderes Futter hat nicht geholfen. Die erste Nacht stand alles in einer Ecke im Schlafzimmer und letzte Nacht sogar alles unterm Bett.
    Was kann ich machen? Er ist zwar übergewichtig, aber ich habe Sorge, dass seine Gesundheit leidet.
    Bitte um schnelle Antwort. Danke.

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Hallo liebe Petra,

      wie schön, dass du jetzt Katzen-Oma bist und den kleinen Katzen-Opa bei dir aufgenommen hast.
      Dein neuer Mitbewohner braucht Zeit, sich an seine neue Umgebung und an dich zu gewöhnen. Er muss erst Vertrauen zu dir aufbauen – das kann durchaus eine zeitlang dauern.
      Es kann gut sein, dass er anfangs nur alleine im Dunkeln isst und trinkt. Wichtig ist, dass du ihm immer zu regelmäßigen Zeiten Futter und Wasser hinstellst. Verlasse am besten den Raum, damit er sich sicherer fühlt.

      Hab Geduld mit deinem kleinen Stubentiger.
      Dein tierisch wohnen Team

  • Claudia sagt:

    Hallo,

    ich habe seit März eine sehr scheue und sehr alte (16 Jahre) Katzenoma bei mir. Zu Beginn versteckte sie sich tagsüber und kam nur nachts raus. nach etwa einem Monat durfte ich sie streicheln, aber nur, wenn ich saß und sie auf Streichelnähe herankam. Sobal ich auftstand, war sie weg. Nach weiteren vier Wochen fraß sie mir aus der Hand.

    Seit etwa vier Wochen begrüßt sich mich morgens am Bett und erwartet ihr Frühstück. (Ich sitze auf der Bettkante und sie streicht mir um die Beine, lässt sich streicheln und „schnurrquietscht“) Nachts legt sie sich ab und an ans Fußende meines Bettes, aber sobal ich wach werde und mich bewege, verlässt sie das Bett.
    Gestern hat sie sich zum ersten Mal zu mir aufs Sofa gelegt. Das hat mich unglaublich glücklich gemacht!

    Geduld ist der Schlüssel, sehr viel Geduld.

  • Sieglinde Dück sagt:

    Hallo, ich habe vor einem Jahr eine Katze mitgebracht aus Zypern,

    sie hielt sich vor dem Hotel auf und hatte Katzenschnupfen, nur ein Ohr und konnte nur Nassfutter bzw. weiches Futter fressen. Hier hat sich herausgestellt, dass sie nur lose Zähnchen hatte und alle wurden ihr dann, bis auf 2, gezogen.
    Sie gab keinen Mucks während des Fluges und Rückreise von sich. sie ging sofort auf die Katzentoilette und hat sich zur Traumkatze entwickelt. den Schnupfen habe ich mit Inhalationen weggebracht. Sie kuschelt wahnsinnig gerne ist immer hinter mir, egal was ich mache. Inzwischen geht sie mit mir kurz in den Garten, doch sowie sie ein Auto hõrt ist sie sofort wieder drinnen. Das grosse Problem ist, wiedue Türklingel geht oder sie hört jemanden sprechen ist sie in so grosser Panik, versteckt sich und kommt erst, wenn es lange wieder ruhig ist. das hat sich bis heute nicht geändert.
    Nun bin ich in Rente und würde sehr gerne mal reisen, habe jedoch riesige Bedenken mit einer Katzenpension, bei mir zu Hause kenne ich leider niemanden, der sie zu Hause versorgen könnte. soe ist so auf mich fixiert, ob ich das wagen kann. es macht mir Sorgen, aber ich kann doch den Rest meines Lebens nicht nur noch zu Hause bleiben, zumal ich sehr gerne verreise, das hatte ich alles nicht bedacht, alsich sie mitnahm. Aber jetzt liebe ich sie sehr und möchte sie nicht mehr missen.
    Eine fremde Person macht sie ja total panisch und ich bin heilfroh, dass sie sich nicht versteckt, wenn mein Freund kommt, den hat sie akzeptiert und versteckt sich nicht.

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Hallo Sieglinde,

      es ist schön zu lesen, wie sehr du dich bisher um das Kätzchen gekümmert hast. Im Umgang mit ängstlichen Katzen gibt es leider kein Patentrezept, meist ist Geduld der Schlüssel. Lies dir dazu auch gerne einmal unseren Artikel Umgang mit einer ängstlichen Katze durch. Bezüglich deiner Sorge während eines Urlaubs ist es natürlich am schönsten und besten, wenn die Katze in der eigenen Wohnung versorgt werden kann. Dies können Nachbarn, Freunde oder auch ein Katzensitter übernehmen. Das ist die beste Option für deine Katze, denn so muss sie ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen. Katzenpensionen bieten oft ein Rundumsorglos-Paket an, bist du unsicher, ob das eine Alternative sein könnte, empfehlen wir dir die jeweiligen Katzenpensionen vorher zu anzuschauen. Weitere Tipps findest du in unserem Artikel Wohin mit der Katze im Urlaub
      Wenn du möchtest, hinterlasse auch gerne einen Kommentar bezüglich deiner Erfahrungen zum Katzenschnupfen bei deiner Katze in unserem Artikel Katzenschnupfen

      Liebe Grüße, dein tierisch wohnen Team

  • Elvira Körner sagt:

    scheue katze frisst bei mir, ist vllt. ein halbes jahr. sie kommt in meine Nähe zum fressen nimmt leckerchen aus der Hand, will aber oft die krallen dazu nehmen. streicheln gar nicht. ängstlich bei jedem geräusch..
    weiss auch das geschlecht nicht…manchmal ist ein grosser Kater mit ihr, den sie anmiaut und nachläuft. ist das ihr vater?
    im moment kommt sie nur zum fressen. sonst sehe ich sie nicht.
    würde sie gerne kastrieren wenns ein Weibchen ist…aber fangen wäre fatal. was kann ich tun, um sie besser gewönnen zu können?

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Hallo Elvira,

      wir würden dir gerne mit ausführlicheren Tipps weiterhelfen, benötigen dazu jedoch noch weitere Infos. Liest sich, als wäre diese Katze ein Freigänger, aber ist sie auch deine Katze? Wenn nein, weißt du, wem die Katze gehört oder denkst du, sie ist sozusagen heimatlos? Eine heimatlose Katze erkennt man meist am struppigen Fellkleid, sind eher dünn und haben auch manchmal Verletzungen und sind meist sehr scheu. Freigänger hingegen sind meist gut genährt und haben ein gepflegtes Fell, einige von ihnen tragen sogar ein Halsband und sind zutraulicher, da sie den Umgang mit Menschen gewöhnt sind. Einen Streuer (heimatlos) kannst du im Tierheim oder auch beim örtlichen Tierschutzverein melden.

      Liebe Grüße, dein tierisch wohnen Team



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