
Das Wort „Katzenwäsche“ kommt nicht von ungefähr: Es beschreibt eine kurze und nicht sehr eingehende Berührung des Körpers mit Wasser. Und genauso halten es die meisten Katzen mit dem Baden: Sie machen einen großen Bogen ums Nasse. Wir beantworten die Frage, ob es sinnvoll ist die Katze zu baden und wie man dabei am Besten vorgeht.
Was aber, wenn es nicht mehr anders geht? Soll Miezi in die Wanne gezwungen werden, auch wenn sie ihren Besitzer danach mindestens drei Tage mit Liebesentzug und Missachtung straft? Zerstören ahnungslose Katzeneltern das Vertrauen ihrer Lieblinge? Oder gibt es vielleicht sogar Fellnasen, die ein warmes Bad genießen? Wie so oft, gilt eines nicht für alle, aber es gibt ein paar Rasse-abhängige Tendenzen und natürlich auch ein paar Tipps und Tricks fürs Katzenbaden von Wasserhassern.
Katze baden ja oder nein?
Gründe für das Baden einer Katze
- Das Fell ist so verschmutzt, dass die Katze es selbst nicht mehr sauber bekommt oder sie hat sich mit etwas bekleckert, das für sie giftig wäre, würde es in ihrem Magen gelangen.
- Die Katze wurde zu früh von ihrer Katzenmama getrennt und wurde im Fach „Fellpflege“ nicht ausgebildet. Sie kann sich also nicht selbst sauber halten. So lange es geht, ist hier Bürsten und Kämmen das Mittel der Wahl, aber wenn nichts mehr hilft, bleibt nur die Nasswäsche. Manchmal hilft Homöopathie in solchen Fällen weiter.
- Flöhe und andere unerwünschte Mitbewohner haben sich eingenistet. Statt Baden können hier Spot-on-Produkte greifen. Näheres weiß der Tierarzt.
- Das Kätzlein ist verletzt oder kann sich aus anderen Gründen nicht (mehr) putzen und das, was Bürsten erreichen können, reicht nicht aus.
- Du hast eine Nacktkatze. Sphynxe & Co haben keine Haare, die Hautfett aufnehmen könnten. Deswegen legt sich mit der Zeit ein Talgfilm über ihre Haut, der alle zwei bis drei Wochen entfernt werden sollten.
Praktischerweise hat die Natur es so eingerichtet, dass Katzen ohne Fell, ganz anders als ihre behaarten Artgenossen, Wasser und Baden in der Regel lieben.
Tipps zum Baden einer Katze
Für alle anderen, die ihre Katzen nur mit sanfter Gewalt in die Nähe von Badewasser bekommen, haben wir ein paar Hinweise zusammengetragen, die hoffentlich in Zukunft Miezis Badetag für alle Beteiligten so angenehm wie möglich machen:
- Spiele im Vorfeld ausgiebig mit deiner Katze, damit sie müde und ausgepowert ist. Das kann das anschließende Baden erleichtern.
- Fenster und Türen sollten im Bad geschlossen sein und der Raum angenehm beheizt, damit die nasse Katze nicht friert. Das Badewasser ist am besten lauwarm.
- Leg ausreichend Handtücher aus, damit du gut vorbereitet bist und die Katze nach dem Bad nicht frieren muss.
- Um deine Katze vor einem Ausrutschen zu sichern, solltest du eine spezielle Anti-Rutschmatte in die Badewanne legen. Alternativ kannst du auch ein Handtuch verwenden, das du auf den Boden deiner Wanne legst.
- Kein Mensch steht gern bis zur Oberkante der Unterlippe im Wasser – so geht es auch Katzen. 10 Zentimeter Wasserhöhe reichen vollkommen. Am besten, du lässt das warme Wasser bereits im Vorfeld einlaufen und holst deine Katze erst dann, wenn alles bereit steht und das Wasser in der Wanne ist. Denn Katzen mögen den Duschkopf i.d.R. nicht und könnten sogar Angst davor haben.
- Wenn die Größe der Badewanne ein Problem ist, weil sie dem Tier Angst macht, reicht natürlich auch eine Waschschüssel. Alternativ wird Miezi ins Waschbecken gestellt.
- Es empfiehlt sich, ein wenig extra Augenmerk auf die Ohrenpflege zu richten: Dazu nimmst du ein Wattestäbchen, feuchtest es mit lauwarmem Wasser an und reinigst damit behutsam ausschließlich die äußeren Ohren (niemals den Gehörgang!)
- Handschuhe können nützlich sein, wenn Mietzi zum Äußersten schreitet und sich mit Krallen und Zähnen wehrt. Eigentlich kann sie aber gut mit sanftem Griff im Nacken fixiert werden.
- Da Duschköpfe und zischende Wasserhähne das kätzische Unbehagen oft noch vergrößern, solltest du einfach mit der Hand oder mit einem Becher Wasser schöpfen und es vorsichtig über Bauch, Beine und Rücken des Tieres gießen.
- Gut ist, wenn das Handtuch zum Abtrocknen schon parat liegt. Dann kann es mit einer Hand gegriffen werden, ohne dass das Katzentier die Chance zur Nassflucht ergreift. Manche Katzen mögen sogar geföhnt werden, wenn sie das Geräusch schon kennen und keine Angst vor der warmen Luft haben.
- Das Katzenshampoo sollte aus dem Fachhandel oder vom Tierarzt kommen. Bitte nimm nichts, was für Menschen oder Hunde gemacht wurde. Es ergibt schon einen Sinn, dass Produkte entwickelt wurden, die auf die Bedürfnisse von Katzenfell und -haut abgestimmt sind.
Katzen sind von Natur aus ihre eigenen Stylisten: Deswegen werden die Tiere auch gleich nach dem Bad das Fellpflegeprogramm starten, damit alles wieder so sitzt, wie sie es am liebsten haben. Und jetzt: Frohes Baden!